Waschbach

Ortsbild Waschbach

Die auf "-bach" endenden Ortsnamen stammen aus einer frühen Zeit. Das mittelhochdeutsche Wort "wasch", die Waschung, deutet auf einen Bach, in dem gewaschen wird oder wäscht, ausschwemmt. Aus der urkundlich belegten Form "Waskespach" kann geschlossen werden, dass der Ort zum ältesten Siedlungsgebiet im Raum Weitersfeld-Pleissing gehört. Die verschiedenen Namensformen sind "Waschinpach" 1290, "Waspespach" 1361, "Waskespach" 1363, "Waspaspach" 1417, "Waschlpach" 1465, "Waschbach" 1567.


Aus dem Hardegger Kirchenregister geht hervor, dass Lehen in "Waschinpach" zu Einkünften der Pfarrkirche in Hardegg zählten. Als Verwalter des herrschaftlichen Getreidespeichers ist der 1361 genannte Peter der Kastner anzusehen. Im Urbar von 1363 ist "Seydel der richter ze Waskespach" vermerkt. Es war Aufgabe des Richters als Vorsteher der Dorfgemeinde alle Angelegenheiten in der Ortschaft zu regeln. Unter den 1481 vom Graf Michael an den Landesfürsten abgetretenen Besitzungen in der Grafschaft Hardegg ist auch Waschbach namentlich aufgezählt. Über die Größe der Siedlung gibt das Grundbuch von 1571 Auskunft. Demnach waren 18 Ganzlehen, 11 Halblehen, 1 Halterhaus und die Gemeindeschmiede dem Grafen Sigmund von Hardegg untertan. Erst 1665 haben wir wieder Nachricht über den Ort, welcher zusammen mit Pleissing in der Pfarrbeschreibung von Pfarrer Kestner erwähnt wird. Die 1757 neu gegründete Pfarre Pleissing umfasst auch die Dörfer Heufurth und Waschbach. 

Die Ortsgemeinde Waschbach bestand 1900 aus 37 Häusern mit 198 Einwohnern. In den letzten siebzig Jahren haben sich keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Nach der Volkszählung 1950 stieg die Zahl der Bewohner auf 215, die der Häuser auf 39. Im Zuge der Gemeindevereinigungen schloss sich die Gemeinde zunächst dem Verband Riegersburg-Pleissing an, der 1972 mit den Gemeinden Merkersdorf und Hardegg zur Stadtgemeinde Hardegg erweitert wurde.


Text von Prof. Dr. Konrad Jekl, aus dem Buch "Hardegg und seine Geschichte"