Heufurth

Ortsbild Heufurth

Die Zusammensetzungen mit "-furth" als Ortsnamen sind sehr häufig. Der Name Heufurth darf wohl als ein Flussübergang aufgefasst werden, durch den man mit einer Fuhre Heu fahren kann. Die früheste urkundliche Nennung stammt aus dem Jahr 1398 ("Hefurt", "Hewfurt"). In einer Urkunde der Eitzinger wird 1465 ein "leittenholz zu Meilespach" erwähnt, das auf den "hewfortt stöst".

Mit dem Erwerb der Herrschaft Fronsburg durch Christoph Freiherr von Eitzing im Jahre 1544 gelangte auch Heufurth mit der Mühle und dem Teich in dessen Besitz. Zehn Jahre später ließ Christoph von Eitzing die Herrschaft dem Ulrich von Eitzing und seiner Frau Scholastica zuschreiben. Graf Sigmund von Hardegg verkaufte 1569 Schloss und Gut Fronsburg dem Christoph Lampel. Dieser besaß um 1584 in Heufurth 18 Untertanen. Nach dem Urbar der Grafschaft Hardegg von 1571 waren 23 Halblehen und ein Hofstatt dem Grafen Sigmund zinspflichtig. Den Eitzingern waren im Jahre 1586 12 Halblehen und 6 Viertellehen zugehörig. Im 17. Jahrhundert war der Ort wieder ganz im Besitz der Grafen von Hardegg bis zum zwangsweisen Verkauf der Herrschaften an die Freiherren von St. Julien im Jahre 1656. 

Aus dieser Zeit stammt das Häuserverzeichnis. In diesem ist für das Jahr 1665 Heufurth mit 26 Behausungen, einer Mühle und einem Wirtshaus vermerkt. Die Pest forderte 1713 im Ort einige Opfer. Sigmund Graf von Khevenhüller erwarb 1730 die Besitzungen von den St. Juliens. Da das Dorf an einem Verkehrsweg nach Mähren lag, bestand bis 1750 hier eine Grenzwegmautstelle. Aus dem Jahre 1746 ist uns die Nachricht überliefert, dass die Gemeinde sich verpflichtete, die neu erbaute Kapelle zu erhalten. Zu der 1757 geschaffenen neuen Pfarre Pleissing gehörte auch Heufurth. 

In dem 520 Joch großen Gemeindegebiet zählte man im Jahre 1900 228 Einwohner und 49 Häuser, fünfzig Jahre später 218 Einwohner und 52 Häuser. Mit der Schaffung größerer Gemeindeeinheiten kam Heufurth zunächst zu der Gebietsgemeinde Pleissing und ist seit 1972 im Verband der Stadtgemeinde Hardegg.


Text von Prof. Dr. Konrad Jekl, aus dem Buch "Hardegg und seine Geschichte"